Ataxite
Was sind Ataxite und welche Eigenschaften zeichnet Meteoriten der Klasse Ataxit aus?
Ataxite (grch. a »ohne, abwesend« + hedra »Anordnung, Struktur«) zeigen nach dem anätzen weder Neumannschen Linien noch Widmanstätten-Struktur sondern eine feinkörnige fast strukturlose Zusammensetzung. Es ist möglich, dass sie aus nachträglichem Erhitzen von Oktaedriten entstanden sind. Aufgrund der fehlenden Struktur der Ataxite, sind diese nur sehr schwer auf den ersten Blick als Meteoriten zu erkennen.
Es kommt vor, dass Eisenmeteoriten Einlagerungen von kugelförmigen Troilit, auch Eisenkies oder Meteorkies genannt, aufweisen. Dies ist ein Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide. Ihre Anwesenheit zeigt, dass sich bei der Bildung des Meteoriten die Mineralbestandteile im flüssigen Zustand teilweise entmischt haben und sich das Eisensulfid Troilit auf Grund der fehlenden Schwerkraft in Kugelform abtrennen konnte. Diese Einschlüsse können auch die Strukturen wie z.B. die Widmanstätten-Struktur stören. So sind z.B. die Einschlüsse wie Troilittropfen oder Schreibersitfetzen vollständig von Hüllkamazit eingehüllt. In einem konkreten Beispiel wie dem Arizona-Meteorit, welcher den Barringer-Krater entstehen ließ, sind sogar größere Graphit-Knollen bekannt. Ataxite sind äußerst selten. Sie können artifiziell durch Erhitzung von Oktaedrite auf über 900° C erzeugt werden. Auch zeigen einige Oktaedrite auf ihrer Außenschicht dünne Bereiche aus natürlich gebildeten Ataxiten. Dieses wird als α2-Gefüge bezeichnet.