Meteoritenschauer
Was ist ein Meteoritenschauer, auch Meteoritenregen genannt, wie viele Meteoritenstücke können dabei vom Himmel fallen und welches Gesamtgewicht kann dieser haben?
Bei einem Meteoritenschauer fallen gleichzeitig viele Meteoriten in ein begrenztes Gebiet. Diese Meteoritenschwärme entstehen durch den Zerfall eines größeren Brockens, wenn dieser auf die Lufthülle trifft oder selten auch, wenn dieser in die Erdatmosphäre eintritt, was nicht selten von explosionsartigen Geräuschen begleitet wird. Bei dem Meteoritenschauer von L'Aigle (Frankreich) sind 1803 eine beachtliche Menge von 2000 bis 3000 Bruchstücke und einem Gesamtgewicht von ca. 40 kg vom Himmel gefallen. Bei Holbrook (Arizona) im Jahr 1912 waren es ungefähr 14.000 Stück mit einer Gesamtmasse von 218 kg. Aber es geht noch größer. Im Jahr 1868 sind in Pultusk (Polen) unfassbare 100.000 Steinmeteoriten eingeschlagen. Der Vergleich von Meteoritenschauern der letzten Jahrhunderte zeigt, dass es insgesamt 22 vom Typ Steinmeteorit und nur einer vom Typ Eisenmeteorit (Sikhote-Alin Fall) war.
Am 14. Juni 1994 ging über Neu-England/Kanada ebenfalls ein Meteoritenschauer nieder. Dieser machte sich als Feuerball bemerkbar und explodierte schließlich über Montreal. Die Detonationsgeräusche waren in einer Entfernung von bis zu hundert Kilometer zu hören und auch die Druckwelle ließ den Erdboden in Montreal zittern. Von den 11 entdeckten Meteoriten wiegt der schwerste 6,5 kg. Ein Augenzeuge berichtete über den Meteoritenfall in dem er ein Zischen hören konnte, gefolgt von einem dumpfen Schlag als wäre etwas in den Erdboden eingeschlagen. Der Mann folgte dem Geräusch und staunte nicht schlecht, als Kühe zu einem Kreis versammelt waren und auf den Boden starrten. Dort entdeckte er einen 2,3 kg schweren und pechschwarzen Steinmeteorit in einem 30 cm tiefen Loch.
Ein Meteoritenschauer kann jedoch auch besonders besonders großere und schwere Meteoriten zum Vorschein bringen. 1894 wurden am Cape York in Grönland drei große Brocken entdeckt. Diese wurden von den einheimischen Eskimos mit den Namen Zelt (31 t), Frau (3 t) und Hund (0,4 t) belegt. 1963 wurde in der gleichen Region ein 20 t schwerer Meteorit entdeckt. Bei allen vier handelt es sich um Oktaedrite. Man geht davon aus, dass alle vier Meteoriten von einem Meteoritenschauer stammen. Da keiner der Meteoriten einen Einschlagskrater verursacht hat, wird davon ausgegangen, dass diese auf einer Eisedecke eingeschlagen sind, welche über die Zeit abgetaut ist und die vier Cape-York-Meteoritenbrocken schließlich auf den Felsboden transportiert hat.